MARKUS

PRAUSE

Galerie moderner Kunst 1964- 2012

Aphorismen

720. Es gibt nur eine Möglichkeit, glücklich zu sein: jetzt!

2906. Armut ist dort, wo der Müll der Gesellschaft ausgesucht ist.

2923. Die Evolution ist nicht Teil unserer Geschichte, sondern wir sind Teil der Evolution.

2942.Die Maschine fragt, wie viele Sekunden es dauern wird, der Mensch spricht von einem Leben.

2955. Die Schranken im Denken aufzugeben, die in Wirklichkeit nie bestanden haben, nennt man Erkenntnisgewinn.

3051.Alle Wissenschaft stellt die Frage nach dem Menschen, weil der Mensch sich selbst sucht, erkennen will, weil er gar nicht anders kann.

3056.Insgesamt ist die Aufklärung nicht nur zu einem Halt sondern zu einer Umkehr gekommen. Nie zu vor wurden so viele von so wenigen beherrscht und als unmündig betrachtet.

3087.Immer denkt man, die Zeit vergeht so oder so, aber die Zeit an sich vergeht überhaupt nicht. Wir vergehen.

3100.Wir sind alle Kulturwissenschaftler, ausnahmslos!

3111. Wir vergeben zu kompliziert und vergessen zu leicht.

3148. Nicht das Geld verbreitet das Unglück sondern das, was manche dafür oder damit tut.

3156. Es ist nur natürlich, dass sich der Einzelne Institutionen entziehen möchte, die ihn ausbeuten. Ein rein wirtschaftlicher Aspekt besagt: Sie leben von den vielen Einzelnen. Auch wenn die vielen Einzelnen als Masse bezeichnet werden, bleiben sie aber doch Einzelne, echte Individuen.

3157.Wir haben nicht verlernt, unanständig zu sein, es ist nur überhaupt nicht mehr möglich, denn unanständig ist das gesamte Regelwerk um uns herum.

3165.Gib einem vernünftigen Menschen ein Amt und er wird zum Idioten.

3185. Männer sind unvollkommen, deshalb suchen sie sich Frauen. Frauen fühlen sich unvollkommen, deshalb suchen sie sich Männer

3201.Alles, was wir tun können, ist, zählen und erzählen, wenn wer gezählt oder erzählt hat.

3245.Geist allein ist noch keine Erklärung, genügt nicht, er muss angewandt werden, wir müssen ihn als Werkzeug benutzen, dann erst wird er, was er sein soll.

3252.Immer fürchten wir uns vor der Konsequenz, dabei sind wir selbst die Konsequenz.

3266.Wenn die Zeit ein solch riesiges Ausmaß besitzt, was sind wir dann?

3323.Geist ist nichts, und doch ist alles Geist.

3338.Das Leben birgt das Rätsel, wie man am schönsten seine Zeit verschwenden kann.

3356.Das Schauspiel ist die Erkenntnis, man selbst sein zu können.

3378.Wir müssen nicht nur vorsichtig auswählen, was wir lernen und wissen wollen, sondern auch was nicht, es ist wichtiger zu vergessen, was überflüssig ist, da alles Denken immer wieder aus einer neuen Konstellation entsteht.

3415.Wir können die Verhältnisse ändern, aber wir können nicht ändern, dass Verhältnisse bestehen. Das bezeichnen wir als Kultur.

3431.Überführt die Kritik nicht eigentlich ihr eigenes Denken?

3479.Woraus besteht unser Leben aus Erinnerung, worin leben wir, in Erinnerungen, worin sterben wir, in Erinnerungen.

3510.Wir alle studieren Philosophie.

3512.Der Künstler, der Mensch ist das Werk.

3823.Nicht die Zeit ist “krank”, sondern wie wir mit ihr umgehen.

3824.Es gibt keinen einzigen Moment im Leben, der nicht gefährlich wäre.

3826.Kunst und Wissenschaft treffen sich in einem Punkt. Sie beschäftigen sich mit der Frage: Was ist der Mensch? Was ist sein Wesen?

3836.Wenn du in deinem Leben an einen Punkt kommst, an dem du nicht mehr weiter weißt, denk daran, dieser Punkt ist nur für dich gekommen, um dein Leben zu leben.

3844.Katzen gehen hervorragend mit Zeit und ihren Absichten um. Sie warten geduldig, und wenn sich eine Tür öffnet, nutzen sie die Gelegenheit.

3944. 20090914, Wir alle versuchen, den Moment festzuhalten, den Moment, in dem wir leben, lieben, genießen, doch der Moment kann nicht festgehalten werden, also möchten wir ihn wiederholen. All unser Denken, Tun, Streben hat dies zur Grundlage, beruht auf der Annahme, es gäbe im Leben auch nur einen wiederholbaren Augenblick.

4021.20100719, Wenn ich betrachte, so erschaffe ich. Wen ich betrachte, den erschaffe ich.

4035. 20100831, Was ist der Sinn im Leben? Du selbst bist es.

4051. 20101031, wir dürfen nicht alles schreiben, aber wir können alles denken

4092. 20110227, Wahrheit und Kunst lassen keine Kompromisse zu.

4124. 20110425, die menschliche Freiheit liegt darin, dass wir Gesellschaft bilden können wie wir wollen, aus dem Nichts, und das ist das Unvorstellbare. Bevor wir es annehmen, lehnen wir es als zu fantastisch ab.

4159. 20111003, das Leben ist ein kurzer Irrtum über das Dasein, den wir zur Erkenntnis nutzen möchten.

4225. 201112152201, man hilft nur, indem man sein eigenes Leben ändert.

4215. 201111290121 Ein Künstler macht nicht, was er will, er drückt das Wollen der Zeit aus.

4231. 201201112121 Wir wissen nicht, wer wir sind, also sind wir, was wir wissen.

4353. 201206071045 Kein Experiment ersetzt Denken.

4359. 201206131413 Kunst bedarf keiner Erklärung, Kunst ist die Erklärung.

5442.201502110834 Freiheit ist für die meisten Menschen unbegreiflich, und deshalb oft mit Furcht verbunden.

8006.202101111328 Je länger du den Schmerz betäubst, desto empfindlicher wird die Welt, desto mehr kehrt sich deine Empfindsamkeit dem Nichts zu.

8061.202101261352 Links und Rechts sind in einer Demokratie niemals Orientierungsmöglichkeiten, sondern immer Zeichen für Polarisierung in der Gesellschaft. Diese trübt die politische Urteilsfähigkeit, um Freiheit und Toleranz aufrechtzuerhalten braucht es Diversität.

8031.202101131916 Die beiden hervorragendsten menschlichen Kulturleistungen sind Verzeihen und Lieben, also Solidarität um der Menschlichkeit willen.

8211.202504022118 Gewalt und Grausamkeit sind keine Kulturleistungen, sondern absolut Bekenntnis der eigenen Denkbeschränkung. Beides braucht nur, wer zu denkbeschänkt ist, Macht auszuüben. Aus diesem Grund ist Krieg keine Kulturleistung!